MCI – Wenn das Gedächtnis nachlässt

Wenn bei einem Angehörigen eine leichte kognitive Beeinträchtigung (MCI) diagnostiziert wird, ist das zunächst oft beunruhigend. Vielleicht haben Sie bemerkt, dass Dinge vergessen werden, Gespräche doppelt geführt werden oder die Person sich an Namen oder Termine schlechter erinnert. Doch MCI bedeutet nicht zwangsläufig Alzheimer – und es gibt viele Wege, um im Alltag zu helfen und das Fortschreiten zu verlangsamen.

In diesem Beitrag möchten wir Ihnen zeigen, wie Sie Ihre Liebsten im Alltag unterstützen können – und dabei auch auf sich selbst achten.

Was ist MCI eigentlich genau?

MCI steht für Mild Cognitive Impairment – also eine leichte kognitive Störung. Die betroffene Person hat messbare Gedächtnisprobleme oder andere geistige Einschränkungen, die über das normale Maß des Alterns hinausgehen, aber den Alltag noch nicht stark beeinträchtigen.

Einige Menschen mit MCI entwickeln später eine Demenz, andere bleiben über Jahre stabil. Wichtig ist: Frühzeitige Förderung kann helfen, den Verlauf zu verlangsamen.

Wie Sie als Angehörige*r konkret helfen können

🧠 1. Fördern ohne zu überfordern

  • Unterstützen Sie Ihren Angehörigen dabei, geistig aktiv zu bleiben – mit Rätseln, Gesprächen, gemeinsamen Spielen oder digitalen Trainingsangeboten.
  • Neue Routinen schaffen Halt: Feste Zeiten für Mahlzeiten, Spaziergänge oder Aktivitäten helfen, Orientierung zu geben.

🗂️ 2. Strukturen schaffen

  • Verwenden Sie Kalender, To-do-Listen oder digitale Erinnerungen, um wichtige Termine im Blick zu behalten.
  • Machen Sie es sich gemeinsam zur Gewohnheit, Dinge wie Schlüssel oder Brille immer an den gleichen Ort zu legen.

❤️ 3. Geduld zeigen – und ehrlich kommunizieren

  • Wiederholungen oder kleine Fehler sind normal – vermeiden Sie es, zu korrigieren oder zu kritisieren.
  • Reden Sie offen über Sorgen, aber betonen Sie das, was noch möglich ist. Ihr Vertrauen wirkt stärkend.

👥 4. Selbsthilfegruppen oder Beratungsangebote nutzen

  • Suchen Sie sich Unterstützung: Es gibt Gruppen für Angehörige, die Austausch bieten, sowie professionelle Beratungen.
  • Auch Sie als Begleiter*in brauchen Pausen – es ist kein Egoismus, sondern Fürsorge für beide Seiten.

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